Was ist Palliative Care?
Nora Sigrist, Dipl. Pflegefachfrau bei Diaconis
Geht es in der Palliative Care tatsächlich nur ums Sterben? Nora Sigrist, diplomierte Pflegefachfrau bei Diaconis erklärt, wie viel mehr dieses Wort für sie bedeutet und was sie in ihren 6.5 Jahren auf der spezialisierten Palliativstation erlebt hat.
Sylvia Thoma, Freiwillige Helferin
Sylvia Thoma begleitet Personen in ihrer letzten Lebensphase. Als ehrenamtliche Helferin bei benevol schenkt sie Betroffenen und Angehörigen Zeit. Ehrenamtliche Helfer*innen sind in der Palliative Care eine wichtige Stütze. Wie sie dazu gekommen ist und was sie genau macht, erzählt sie im Video.
Eltern Ingrid und Ueli Hofer
Ein Zeichen von tiefster Liebe: "Wenn du keine Kraft mehr hast, darfst du gehen." Im Mai 2011 wurde ihre Tochter Rebekka mit starken Schmerzen und Lähmungserscheinungen ins Spital eingeliefert. Die Diagnose war ein Schock: Ein Tumor im Rückenmark. Mit 16 Jahren starb Rebekka. Für die Eltern Ingrid und Ueli Hofer eine schwierige Zeit.
Palliative Care zu Hause
Ein Betroffener erzählt
Palliative Care
Unterwegs mit dem Mobilen Palliativ Dienst MPD Bern-Aare.
Palliative Care umfasst alle Massnahmen der ganzheitlichen und umfassenden Betreuung und Behandlung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen und/oder chronisch fortschreitenden Krankheiten.
Bei jeder medizinischen Entscheidung müssen die Grundprinzipien der Ethik, nämlich Sorgfalt, Fürsorge, Respekt vor der Patientenautonomie und Gerechtigkeit berücksichtigt werden. Dies trifft in besonderem Masse für die palliative Medizin zu, für die eine alte, oft vergessene Devise der Ärzteschaft immer noch Gültigkeit hat: manchmal heilen – oft lindern – immer trösten. Denn palliative Medizin heisst nicht passive Medizin, ganz im Gegenteil. Palliare heisst auf lateinisch „den Mantel umlegen“. Was für ein sinnvolles Stammwort für barmherzig umhüllende Palliation, diese allein auf Linderung, Begleitung und Tröstung ausgerichtete Lebenshilfe auf dem letzten Abschnitt eines Lebensweges, wenn der Patient – rein reparativ betrachtet – ausbehandelt ist.
Thierry Carrel – Prof. Dr. med. Dr. h.c., Herzchirurg
Palliative Care will
- die Würde des Menschen bewahren,
- belastende Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Atemnot und Müdigkeit lindern,
- soziale, psychologische und spirituelle Begleitung anbieten,
- Betroffene und ihre Angehörigen bei der Suche nach geeigneten Therapie- und Betreuungsangeboten unterstützen,
- Angehörige während der Krankheit und auch nach dem Tod begleiten.
«Was ist Palliative Care»
«Was ist die Philosophie der Palliative Care»
«Für wen ist Palliative Care»
«Was unterscheidet Palliative Care von einer kurativen Behandlung»
«Hat Palliative Care Zukunft»
«Was ist die Rolle von palliative.ch»
Palliative Care umfasst
Linderung von Beschwerden
- Belastende körperliche Symptome wie Schmerzen, Atemnot und Übelkeit werden gelindert.
- Bei psychischen Leiden wie Ängsten und Depressionen oder bei belastenden Umständen wie Familienkonflikten oder finanziellen Problemen wird Unterstützung geboten.
- Spirituelle und religiöse Bedürfnisse der betroffenen Personen werden berücksichtigt.
Entscheidungsfindung
- Die letzte Lebenszeit wird frühzeitig mit Patientinnen, Patienten und ihren Angehörigen besprochen.
- Die Patientin, der Patient wird unterstützt, die eigenen Ziele und Wünsche etappenweise festzulegen. Die Autonomie der Patientin, des Patienten wird möglichst lange erhalten.
- Die Betreuung und Behandlung sowie mögliche Notfallsituationen werden vorausschauend geplant.
- Wichtige Entscheidungen können zum Beispiel in einer Patientenverfügung festgehalten werden.
Aufbau eines Betreuungsnetzes
- Es wird ein Betreuungsnetz aus Fachpersonen und Angehörigen aufgebaut. Auch Freiwillige können mit einbezogen werden.
Unterstützung der Angehörigen
- Die Belastungsgrenzen von Angehörigen und anderen Bezugspersonen werden abgeklärt.
- Sie werden während der Begleitung des kranken Menschen und auch in der Trauerphase unterstützt.